Deutschland im Alltag

5
Okt
2009

Nur die Guten

Nur die guten Meldungen schaffen es in die Nachrichten. Die Meldungen nämlich, die schlecht für die anderen Länder sind, die Deutschland als das gute Land, das Land, in dem der Wein in Strömen fließt, darstellen. Eigentlich müsste es heißen, wo alles den Bach hinunterläuft.

Gut, so schlimm ist es nun doch nicht, aber, in der heutigen Tagesschau, der wichtigsten, der um 20:15 Uhr, kein Wort über das neueste UNO-Ranking, dem Human Development Index (HDI), indem Deutschland nur auf Platz 22, ZWEIUNDZWANZIG, liegt.

Der HDI zeigt die Lebensqualität der einzelnen Länder an. Norwegen auf Platz 1, Island, Irland, Schweden, Frankreich, Schweiz auf den ersten 10 Plätzen. Italien auf Platz 18, Großbritannien auf Platz 21 und dann endlich Deutschland.

War dies der ARD zu peinlich? Werden den Bürgern wieder Informationen vorenthalten?

Zum Glück gibt es noch mehr Medien, als Nachrichten im kontrollierten Fernsehen.
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28
Sep
2009

Messlatte bis 2013

Hier nochmals die Wahlprogramme der Sieger aus der Bundestagswahl 2009.

CDU/CSU in der Langfassung und Kurzfassung.
  • Haushaltskonsolidierung
  • Arbeit für alle
  • Bildungsrepublik Deutschland
  • Stärkung der Familien
  • Deutschlands ländliche Räume
  • Energiesicherheit, ökologische Verträglichkeit, bezahlbare und wettbewerbsfähige Energiepreise - Nachhaltigkeit
  • Chancen- und Lohngleichheit für Frauen
  • Gutes Zusammenleben von Einheimischen und Migranten - Integration
  • Sicherheit in unserem Land - Innere Sicherheit
  • Weltweites Modell - Soziale Marktwirtschaft - Internationale Zusammenarbeit
  • Investition in Deutschlands Zukunft
  • Verlässliche Sozialsysteme erhalten
  • Wahlfreiheit für Frauen, Männer und Familien
  • Einheit vollenden



FDP in der Langfassung und Kurzfassung.
  • Mehr Netto vom Brutto
  • Gute Wirtschaftspolitik ist die beste Sozialpolitik
  • Mehr Verantwortung, weniger Verbote
  • Vertrauen in das Finanzsystem
  • Arbeit muss sich wieder lohnen
  • Freiheit stärken, Bürgerrechte schützen
  • Deutschlands wichtigstes Zukunftsunternehmen: die Familie
  • Mehr Bildung, mehr Chancen
  • Energie- und Umweltpolitik für mehr Lebensqualität
  • Außenpolitik, die Vertrauen in der Welt schafft
Das alles klingt und ist sehr anspruchsvoll. Daher, wir treffen uns wieder, spätestens in 4 Jahren wird Bilanz gezogen.
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27
Sep
2009

Das Beste und das Schlechteste zur Wahl

Es ist gewählt und Frau Schmidt ist weg!!

Das Beste, was diese Bundestagswahl erleben darf. Sie wird sich doch wohl nun einen Posten bei der Pharmaindustrie suchen müssen. Davon wird hier berichtet werden. Infos hat sicher Schnüffel-Schnäuble, ihr alter Ex-Kollege.

Denn Schnüffel-Schäuble bleibt, das ist das Schlechte an der Wahl. Der Rest liegt wohl derzeit in der Mitte.

Ob alles besser werden wird, wir werden sehen. Sicher ist, dass sich die Politiker nicht ändern werden. Lügen vor der Wahl, Lügen nach der Wahl und das Motto lautet "Versprechen heißt versprechen". Auf jeden Fall wird weiter sehr genau geschaut werden, was alles in Berlin passiert.

Eines allerdings kann ich nicht verstehen, nämlich die grottenschlechte Wahlbeteiligung. Da wird geschimpft, da ist man betroffen, aber das Recht, was uns noch nicht genommen wurde, auf dem unsere Demogratie ruht, nämlich die Wahl, wird von den Menschen nicht angenommen. Hier muss ich sagen, war mein Eindruck ein ganz anderer. Ich dachte, Deutschland ist politischer geworden. Dies habe ich auch aus Gesprächen mit anderen so herausgehört. Heute jedoch war anscheinend einfach zu schönes Wetter, oder?

Ich frage mich trotzdem, was erwarten diese Nichtwähler? Wie soll sich Deutschland ändern, anpassen, entwickeln, wenn nicht gewählt wird? Deren Meinung bleibt außen vor, aber gemeckert wird wohl trotzdem. Jetzt zu sagen, ja wenn ich wähle ändert sich eh nichts, ist wohl zu kurz gedacht.

Auf jeden Fall können jetzt schon einmal Prognosen für die kommenden 4 Jahre abgeben werden. Was wird sich ändern, wo werden wir weiter gedrückt? Es bleibt spannend.
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17
Sep
2009

Musterländer adé

Was ist bloß los in den Musterländern der Nation? Die heile Welt im Musterländle und dem Möchtegern-Vorzeigeland Bayern, da wo die Welt noch in Ordnung ist, wo ist sie denn noch heil? Doch wohl nur noch in den Köpfen von Karriere-Politikern und der Tourismusindustrie.

Aber jetzt, ach, die Welt ist ja so schlecht und wir müssen die Jugendlichen auffangen, den Eltern Unterstützung geben. Jawohl, das ist so, doch nicht erst seit heute, sondern seit Jahren schon, werden die sozialen Strukturen durch Hartz IV, Teilzeitarbeit und dem Niedriglohnsektor bewusst zerstört.

Aber auch jetzt, wird das Aufwachen nur von kurzer Dauer sein. Danach wird wieder in die Politikerstarre verfallen und gar nicht bemerkt, wie die Welt sich ändert. Bis halt zum nächsten Mal und dann wieder, Augen auf, und ach, die Welt ist ja so schlecht.
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11
Sep
2009

Noch so ein Erfolg

Jetzt wissen wir es "Die Schweiz hängt die USA ab". Geschrieben von der Welt, schade nur, dass hier mit großen Buchstaben auf die anderen (allerdings besseren), allen voran auf die USA in der Überschrift gezeigt wird. Das eigentliche Problem, nämlich Deutschland, erst im Kleingedruckten erwähnt wird.

Jetzt ist ja Deutschland die 4. größte Wirtschaftsmacht, allerdings liegt Deutschland nur auf Platz 7 von 133 der wettbewerbsfähigsten Ländern in der Ländergleichsstudie des Weltwirtschaftsforums (Global Competition Report). Gut wir haben uns im Vergleich zum letzten Jahr nicht verschlechtert, aber Platz 7, da ist ja wohl noch mehr Potential drin.

Natürlich wird jetzt ersteinmal auf die anderen geschaut, die noch schlechter sind. Dies sind ja in Summe eine ganze Menge. Schön an dem Text allerdings ist, dass hier auch auf ein paar Negativpunkte eingegangen wird.
  • Platz 70 bei der Effizienz auf dem Arbeitsmarkt. Bei diesem Arbeitsamt kein Wunder.
  • Platz 130 bei der starren Bezahlung. Ob nun gerade dies schlecht ist, naja.
  • Platz 126 bei der Flexibilität in der Entlassung und der Einstellung von Mitarbeitern. Schlecht ist dies ja nun nicht wirklich, dass man nicht gleich gefeuert werden kann. Allerdings, sollte es gesellschaftlich und politisch kein Makel mehr sein, seine Arbeit zu verlieren und sollte auch eine dementsprechende Unterstützung vorhanden sein, eine neue Arbeit schnell wieder finden zu können, dann wäre dieser Platz schon eine Katastrophe.
  • Platz 106 in unserem Steuersystem, wem sagen sie das.
  • Platz 103 in der Kreditwürdigkeit unserer Banken, ohne Worte.
  • Platz 65 in der Kreditvergabe an Unternehmen, ja die Banken wollen halt weiter richtig gut verdienen.
Es gibt also viel zu tun, zumal die oben genannten Platzierungen fast alle eine Verschlechterung gegenüber der vorhergehenden Studie bedeuten. Dies heißt zwar auch, Deutschland kann es besser, aber die Frage bleibt, wie lange braucht Deutschland, um wieder besser zu werden?
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10
Sep
2009

OECD stellt Deutschland mal wieder an den Pranger

Mit großer Regelmäßigkeit steht das Bildungssystem der 3. bzw. 4. größten Wirtschaftsnation am internationalen Pranger.

Und, das "Schöne" daran ist, es stört keinen. Es stört keinen, wenn die Meldung herauskommt, es stört keinen, wenn Wahlkampf ist, ja noch nichteinmal dann.

Die Oma der Nation, Frau Schavan, sie ist halt irgendwie auf Bundesebene für Bildung zuständig, obwohl die Länder bestimmen können, hat wohl versagt. Diese Verantwortungsteilung muss mal einer einem Migranten schlüssig erklären und einem Deutschen dann bitte auch.

Im OECD-Vergleich sind nur noch die Türkei, Slowenien, Spanien und Irland im Ranking nach Deutschland. Sollen wir da etwa stolz drauf sein?

In der diesjährigen Studie "Bildung auf einen Blick" zeigt sich, dass die Bildungsausgaben in Deutschland bei 4,8% des BIP liegen (2006; so lange dauert eine Auswertung). Der internationale Wert liegt bei 6,1%. Wurde da vor Jahren nicht schon einmal etwas versprochen?

Wenn nicht vor Jahren, dann aber jetzt, eben von unserer Bundesomi. Bis 2015 soll der Anteil auf 7% steigen. Dummerweise weiß heute niemand, ob diese Aussage in zwei Wochen, nach der Bundestagswahl immernoch gilt. Gibt es dann nämlich immernoch Frau Schavan als Ministerin? Wenn nein, wer hat dann den Posten und welches Bundesland mit welcher Ideologie vertritt er/sie dann?

Aber es gibt im Bundeslernland auch etwas positives zu berichten. Der Hochschulabsolventenanteil stieg von 14% (1995) auf 23% (2007). Das ist doch toll, während eines Wahlkampfes, nicht? Leider aber hat sich der OECD-Schnitt in diesem Zeitraum von 18% auf 36%(!) erhöht, verdoppelt nämlich.

Noch ein Erfolg, nämlich die Bemühungen um eine höhere Zahl von Studienanfängern. Diese sank 2007 auf 34%, während das Mittel bei 56% lag. Der Erfolg ist, dass Deutschland nicht den letzten Platz einnimmt. Wenn dies so weitergeht, wird diese aber sicher bald erreicht werden. Nach Deutschland im Ranking sind die Türkei, Belgien und Mexiko.

Und nocheinmal, es stört niemanden und Frau Schavan freut sich auf die 39% Studienanfänger für das kommende WS, weil dies so nahe am Ziel von 40% liegt. Schön ist es doch, dass man sich noch über die kleinen Dinge im Polikerleben freuen kann.

Was ich hier leider nicht mehr auflisten möchte, sind mal wieder die Kleingeister unter den Politikern in Form der Herausstellung von Länderbemühungen. Als wenn es ausreicht, dass es z.B. in Bayern gut läuft und in anderen Landesteilen nicht. Rettet dann etwa Bayern den Rest der Republik?
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4
Sep
2009

Soziale Gerechtigkeit mal anders

Im kommenden Jahr werden die Krankenkassenbeiträge steuerlich angerechnet. Dies klingt gut, ist es mit Sicherheit auch. Wie allerdings die Entlastung verteilt ist, scheint mir mal wieder ein Paradebeispiel für eine unsoziale Maßnahme.

Da stehen die alten und bald die neuen Politiker wieder da und brüsten sich, welche Entlastung sie ihren Bürgern, also wir, gebracht haben.

Die Tabelle der Süddeutschen zeigt die Auswirkungen. Hieraus zeigt sich, dass Familien in den mittleren Einkommensgruppen mal wieder benachteiligt werden. Alleinerziehende mit Kindern und Familien mit Kindern ebenfalls. Und warum jemand mit 120.000 Euro Jahresgehalt mehr Geld zurück bekommt als jemand mit 30.000 Euro ist mir auch schleierhaft. Ja, warum bekommt man mit 120.000 Euro auch mehr zurück als jemand mit 50.000 Euro. Beide Gehälter liegen über der Beitragsbemessungsgrenze (44.100 Euro in 2009), d.h. derjenige mit 120.000 Euro zahlt genausoviel an die Krankenkasse, wie jemand mit 50.000 Euro. Warum werden dann 4-mal soviel Steuergelder zurück erstattet?

Gerade die unteren Gehaltsklassen, die mittleren Gehaltsklassen, also die Mehrheit in Deutschland, werden nicht großzügig entlastet. Nur derjenige der eh schon viel verdient, bekommt eine große Entlastung. Und da wird immer von der Unterstützung des Mittelstandes gesprochen, aber aktiv gegen ihn angekämpft. Auch hier gibt es ja mittlerweile viele Statistiken die zeigen, dass die hohen Gehaltsklassen und die niedrigen Gehaltsklassen immer stärker in der Gesellschaft vertreten sind, der umworbene Mittelstand aber ausstirbt.

Ob das nochmal besser wird?
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21
Aug
2009

Pappnasen auf Pappplakaten

Seit einiger Zeit hängen ja wieder die Wahlplakate an jeder Ecke. Irgendwie verändern die sich wohl nie. Vergleicht man da alte Bilder, da hängen dort auch solche alte Holzrahmen mit einem Pappbild. Kann man so Wähler animieren zu wählen oder gar einen zu wählen?

Firmen geben Millionen, ja Milliarden für Marketing und Werbung aus. Aber im Wahlkampf wird seit der Erfindung von Pappe anscheinend nichts neues mehr hingehängt. Gut ich will ja auch nicht, dass durch diese Pappnasen mehr Geld unnütz verschwendet werden, aber recycelte Pappplakate sind ja auch nicht so prickelnd.

Olle Sprüche und Bilder die man in zu Zeiten schwarz-weiß auch schon kannte, kann man dies nicht vollständig abschaffen und nur noch ein Schild hinhängen mit dem Text "Wahl im September", damit man nicht gar so überrascht von der Wahlkarte wird?
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19
Jul
2009

Zensursula und Indien

Billig, billig, billig. Aber was die Supermutter und Zensursula von der "Laien" mal wieder von sich gibt, ist unter aller vorgegebener Bildung. Das Vorbild der Nation, scheint von Problemen im eigenen Land und der westlichen Welt mal wieder mit dem Finger weit weg, nach Indien, zu deuten.

Ihr Feldzug gegen Kinderpornografie (gelesen beim Spiegelfechter), der sehr wohl berechtigt, aber nur vorgeschoben wird, um zu einer Zensur des Internets zu kommen, geht mit Falschaussagen, die kennt man ja bei ihr, weiter. Natürlich liegt Indien weit weg, wer kennt da schon die dort herrschenden Gesetze. Von der "Laien" nutzt dies schamlos aus, in dem sie Indien an den Pranger des Familienministeriums stellt.

Pfui, pfui, pfui. Das ist schamlose Ausnutzung von fehlenden Informationen, das ist Ausländerfeindlich, wo bleibt der Gleichstellungsparagraf jetzt?

Von der Leyen, Schmidt, Schäuble, die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Deren Gemeinsamkeit ist die bewusste Volksverdummung.

Im September sind Wahlen, doch Alternativen gibt es noch keine.
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27
Jun
2009

Kasperle ausgerutscht

Na da hat das Kasperle aber daneben gelegen. Oettinger, der Oberschwabe, das Kasperle aus Stuttgart hat wohl mit seinem Vorstoß zur Mehrwertsteuererhöhung wohl trefflich daneben gelegen. Nicht dass er vielleicht nicht recht hat mit seinem Vorschlag, der wird sicher schon für die Zeit nach der Wahl diskuttiert, wenn nicht sogar beschlossen, wollen wir wetten? Aber, jetzt, im Wahlkampf, da würde ich sagen Null Punkte in der A und B-Note.

Wahlkampf nicht verstanden oder ist er vielleicht nur amtsmüde und will einen Beraterjob und sich so absägen lassen. Wir werden sehen, die andern Schwarzen müssen ja jetzt ersteinmal dementieren. Ich bin gespannt, ob sie sich daran noch in einem halben Jahr erinnern.
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