Kaputt und weggeworfen
Hallo Alltag,
die Woche war ich nicht zu Hause, sondern habe auswärts übernachtet. Ich möchte nicht schreiben wo, weil, man weiß ja, der Teufel ist ein Eichhörnchen.
Auf jeden Fall habe ich vor dem Haus geparkt und aus dem Fenster gesehen. Dort lag jemand vor dem Haus und schlief, im Garten, auf dem Grundstück. Ich dachte erst, was ist denn das. Dann aber wurde mir bewusst, wer dieser Mensch ist.
Langer Bart, lange Haare, irgendwie ungepflegt. Mein erster Gedanke, ein Penner, ein Obdachloser, aber dann den kenne ich, ja ich kenne ihn.
Dieser Mensch, Anfang 30, am Boden, warum? Ich bin ja kein Psychologe, aber seine Kindheit ein wenig kaputt. Aber er hat eigentlich eine gute Ausbildung, hatte einen guten Job, war gut gekleidet, hatte ein schönes Auto und jetzt, kaputt.
Warum er aus der Bahn geworfen wurde, weiß ich nicht, aber ich frage mich, warum bringt ihn niemand mehr auf die Bahn zurück. Von der Stadt erhält er Geld, aber sonst ist anscheinend niemand da auf der Stadt, der ihn fordert, der ihm hilft. Jeder Hartz-IV-Empfänger wird gefordert, ob er will oder nicht, und hier irgendwie nichts. Zumindest habe ich nichts darüber gehört.
Alles war ich hörte, waren Ablehnung, ja fast Beschipfungen und Beleidigungen, aber nie Verständnis und vor allem Hilfe für ihn. Da ist die Mutter, die Schwester aber irgendwie können oder vielleicht wollen die ihm nicht helfen. Für mich ist dies unerklärlich. Solch enge Familienmitglieder und einfach nur liegenlassen, dulden, aber keine Hilfe anbieten oder gar erbringen.
Vor ein paar Tagen hatte er Blumen mitgebracht. Natürlich die erste Reaktion, wo hat er die geklaut. Warum geklaut, warum immer nur das Negative zuerst. Vielleicht hat er sie ja von seinem letzten Geld gekauft und vor allem, was will er damit zeigen. Kann es nicht sein, dass dies ein Hilfruf ist oder nur ein Dankeschön, dass er neben dem Haus liegen darf und nicht unter der Brücke übernachten muss.
Wie die Sache ausgehen wird, weiß ich nicht. Ich finde sie traurig, wohl auch weil ich diesen jungen Mann kenne. Und es beschäftigt mich irgendwie immernoch, obwohl ich jetzt weit weg bin.
Tschüss, bis bald.
die Woche war ich nicht zu Hause, sondern habe auswärts übernachtet. Ich möchte nicht schreiben wo, weil, man weiß ja, der Teufel ist ein Eichhörnchen.
Auf jeden Fall habe ich vor dem Haus geparkt und aus dem Fenster gesehen. Dort lag jemand vor dem Haus und schlief, im Garten, auf dem Grundstück. Ich dachte erst, was ist denn das. Dann aber wurde mir bewusst, wer dieser Mensch ist.
Langer Bart, lange Haare, irgendwie ungepflegt. Mein erster Gedanke, ein Penner, ein Obdachloser, aber dann den kenne ich, ja ich kenne ihn.
Dieser Mensch, Anfang 30, am Boden, warum? Ich bin ja kein Psychologe, aber seine Kindheit ein wenig kaputt. Aber er hat eigentlich eine gute Ausbildung, hatte einen guten Job, war gut gekleidet, hatte ein schönes Auto und jetzt, kaputt.
Warum er aus der Bahn geworfen wurde, weiß ich nicht, aber ich frage mich, warum bringt ihn niemand mehr auf die Bahn zurück. Von der Stadt erhält er Geld, aber sonst ist anscheinend niemand da auf der Stadt, der ihn fordert, der ihm hilft. Jeder Hartz-IV-Empfänger wird gefordert, ob er will oder nicht, und hier irgendwie nichts. Zumindest habe ich nichts darüber gehört.
Alles war ich hörte, waren Ablehnung, ja fast Beschipfungen und Beleidigungen, aber nie Verständnis und vor allem Hilfe für ihn. Da ist die Mutter, die Schwester aber irgendwie können oder vielleicht wollen die ihm nicht helfen. Für mich ist dies unerklärlich. Solch enge Familienmitglieder und einfach nur liegenlassen, dulden, aber keine Hilfe anbieten oder gar erbringen.
Vor ein paar Tagen hatte er Blumen mitgebracht. Natürlich die erste Reaktion, wo hat er die geklaut. Warum geklaut, warum immer nur das Negative zuerst. Vielleicht hat er sie ja von seinem letzten Geld gekauft und vor allem, was will er damit zeigen. Kann es nicht sein, dass dies ein Hilfruf ist oder nur ein Dankeschön, dass er neben dem Haus liegen darf und nicht unter der Brücke übernachten muss.
Wie die Sache ausgehen wird, weiß ich nicht. Ich finde sie traurig, wohl auch weil ich diesen jungen Mann kenne. Und es beschäftigt mich irgendwie immernoch, obwohl ich jetzt weit weg bin.
Tschüss, bis bald.
alltag - 21. Jun, 16:14